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BunzlauerKeramik.com
Auf BunzlauerKeramik.com finden Sie eine große Auswahl an handgefertigter und handverzierter Bunzlauer Keramik aus dem ältesten traditionswerk Werk aus Bunzlau, welches Seit weit über 100 Jahren die einzigartige Keramik herstellt.
Alle Bunzlauer Keramik Gefäße werden immer in der höchsten Qualitätstufe angeboten und werden durch geschultes Personal geprüft. Bunzlauer Keramik wird seit vielen vielen hunderten Jahren durch seine besonderen Eigenschaften geschätzt. Ein nicht unwesentlichen Anteil daran ist, dass die Bunzlauer Keramik, durch die hohe Temperatur, bei welcher sie abgebrannt wird, feuerfest ist und hierdurch die Kannen direkt auf das offene Feuer bzw. die Herdplatte gestellt werden können. Natürlich können auch alle anderen Produkte - wie Suppentassen, Teller oder Auflaufformen - im Ofen zum backen, braten und überbacken verwendet werden.
5 Jahre Garantie auf Bunzlauer Geschirr aus Keramik
Hunderte Jahre Erfahrung in Rezeptur und Fertigung sichern die hohen Gebrauchseigenschaften der Bunzlauer Keramik. Das Bunzlauer Keramik-Geschirr ist farbbeständig, mikrowellengeeignet, spülmaschinenfest, standfest und von hoher Lebensdauer, so dass sie noch Ihren Enkeln Freude bereiten wird. Durch den besonderen Ton aus dem "Bunzlauer-Naumburger Tonbecken" und der hohen Temperatur von 1250°C, bei welcher die Keramik abgebrannt wird, ist die Bunzlauer Keramik absolut feuerbeständig.
Aus diesen und vielen weiteren Gründen gewähren wir Ihnen 5 Jahre Garantie auf alle Bunzlauer Keramik-Produkte.
Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse an Bunzlauer Keramik! Nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen beim Stöbern in unserem Shop, sicher finden Sie bei uns Ihre "Keramik zum Verlieben".
Ihr BunzlauerKeramik.com Team
Die Geschichte der Bunzlauer Keramik bis 1945
Die Geschichte der heutigen Bunzlauer Keramik beginnt schon in der Jungsteinzeit. Verschiedene Stämme, welche in dem heutigen Gebiet des ehemaligen Schlesien siedelten, nutzten den Ton für Töpfe und Urnen. Dies stellte man anhand von Scherben fest, die man fand, als man alte Siedlungen in der Umgebung entdeckte. Wahrscheinlich wurden von dieser Zeit an die reichhaltigen Tonvorkommen durchweg von Menschen genutzt und abgebaut.
Jedoch erst ab dem 16. Jahrhundert existieren Aufzeichnungen über die Verarbeitung von Ton zu Keramiken, wobei die keramischen Erzeugnisse jedoch noch nicht der heutigen Qualität entsprachen. Sie konnten damals nur mit einer Temperatur von bis zu 900°C abgebrannt werden, da es – nur durch das Verbrennen von Holz - noch keine Möglichkeiten gab, höhere Temperaturen in den damaligen Öfen zu erreichen.
Durch alte Zunftunterlagen erkennt man, dass es - wie heute - drei verschiedene Arten von Töpferzentren in Schlesien gab, welche sich hauptsächlich durch die Art der Glasur des Tones unterschieden.
Diese Gebiete sind [1.]
- Liegnitz – Glogau: mit einer Blei- und Zinnglasur, welche heute durch die Bleibelastung als stark gesundheitlich bedenklich gilt und nicht mehr hergestellt wird.
- Muskau mit Triebel und Teuplitz: mit einer eher fleckigen, ins graue gehende Salzglasur.
- Bunzlauer – Naumburgerbecken: mit seiner braunen Lehmglasur.
Erst am Ende des 16. Jahrhunderts entdeckte man, dass sich der Ton und die Lehmglasur durch ihre geringe Schrumpfung beim Abbrennen mit einer Temperatur von bis zu 1260°C brennen ließ, wodurch eine weitaus höherwertige Keramik entstand, welche keine andere Töpferei bieten konnte. Diese Unterart der Keramik wird heute als Steinzeug bezeichnet. Sie ist hitzebeständig, feuerfest und durch ihre geringe Porendichte auch ohne Glasur wasserdicht. Hierzu meinte der zweite Direktor der Keramischen Fachschule, Prof. Berdel [2.]: "Dieses Bunzlauer Braungeschirr ist etwas Einzigartiges in der Keramik."
Doch nicht nur beim Professor erschien die Keramik aus Schlesien im neuen Licht. Auch bei der breiten Bevölkerung gewann sie zunehmend an Ansehen und wurde mit liebevollen Spitznamen belegt wie "Bunzeltippel" oder auch "Bunzelzeug".
In der Zeit zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert ist die Bunzlauer Keramik geprägt von braunen Gefäßen. Die braune Farbe kommt durch die natürliche Lehmglasur zustande, welche ebenso wie der Ton in der Umgebung von Bunzlau abgebaut wird.
Das Geschirr galt in der genannten Zeit als Gebrauchsgegenstand und wurde eher selten für Sammlungen erstanden, was auch den niedrigen Preisen geschuldet war, wodurch leider nur noch wenige Stückzahlen erhalten sind.
Gefäße aus dieser Zeit besitzen heute, wenn sie in einem guten Zustand sind und die Töpferei durch den Stempel zweifelsfrei nachweisbar ist, einen nicht zu unterschätzenden Sammlerwert. Der Stempel befindet sich meist am Boden der Gefäße und wird vor dem Brennen des Geschirrs in die Keramik eingedrückt, um eine dauerhafte Kennzeichnung zu erreichen.
Neben dem reinen brauen Geschirr gab es eine weitere Variante, bei welcher als Verzierung weiße Ornamente auf die Lehmglasur aufgetragen wurden.
Der Ton für die Bunzlauer Keramik gilt bis heute als einer der hochwertigsten Tonarten weltweit und wurde in Deutschland nur in dem Gebiet um Bunzlau und des benachbarten Löwenberg gefunden.
In seiner unglasierten Form schimmert der Ton grauweiß. Er lässt sich durch seine einzigartigen Eigenschaften leicht formen und bearbeiten.
Zu den Eigenschaften der Bunzlauer Keramik schrieb Dr. Pukal, der erste Direktor der Keramischen Fachschule in Bunzlau [3.]: "Der Ton ist grobsandig, schwindet im Feuer wenig und ist sehr feuerfest!"
Bis 1760 gab es in Bunzlau nachweislich nur fünf Töpfermeister, welche ihre Zunftprivilegien, gemäß welchen nur sie Töpfereien im Gebiet um Bunzlau betreiben durften, fest verteidigten. Diese Privilegien wurden jedoch von der preußischen Verwaltung (in Form der Kriegs- und Domänenkammer in Glogau) aufgehoben, um eine Belebung des Handwerks in der Region - mit seinem besonderen Ton - zu erreichen. Schon 40 Jahre später wurden in alten Aufzeichnungen 24 Töpfermeister erwähnt. Diese Töpfer kamen aus den umliegenden Gebieten wie Sachsen, Bayern und Franken.
Wie in jener Zeit üblich, bestand die Ausbildung zum Meister aus mehreren Schritten. Begonnen wurde mit der Ausbildung zum Gesellen bei einem örtlich ansässigen Meisterbetrieb, welche mit der Gesellenprüfung ihren Abschluss fand. Darauf folgte eine mindestens dreijährige Wanderung, welche auch Walz genannt wird. Diese Zeit diente insbesondere dazu, Erfahrungen zu sammeln. An einer Meisterprüfung durfte erst 5 Jahre nach bestandener Gesellenprüfung sowie abgehaltener Wanderung teilgenommen werden. Die Meisterprüfung wurde in Bunzlau abgehalten. Nicht immer kamen die Gesellen von der Wanderung zurück. Doch die, die zurück kamen, brachten neue Erfahrungen und Techniken nach Bunzlau, was das Handwerk weiter beflügelte.
In der Schaffenszeit des Meisters Gottlieb Altmann, welcher *1780 in Bunzlau geboren wurde und bis zu seinem Tode †1851 die meiste Zeit dort verbrachte, erreichte das Kunsthandwerk in Bunzlau seinen Höhepunkt. Es wurde unter ihm nicht nur alltägliches Geschirr hergestellt, sondern er trieb das Handwerk auf die Spitze des Möglichen. Dies brachte ihm verschiedene Preise ein, wie zum Beispiel die Goldmedaille einer Londoner Ausstellung 1844. Seine größte Leistung lag jedoch nicht im Kunsthandwerk, sonder er ersinnte eine Möglichkeit, durch die Zugabe von Schwerspat komplett auf das Blei bisheriger Glasuren zu verzichten. Hierdurch ist es ihm zu verdanken, dass keramisches Geschirr heute absolut gesundheitlich unbedenklich ist und sich weiterhin großer Beliebtheit erfreut.
In die Zeit des Meisters Altmann fiel eine weitere Entwicklung, welche das Bunzlauer Geschirr noch bis heute prägt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begann man in Bunzlau bei filigranen Gefäßen, die man auch Feinsteinzeug nennt (wie Sahnekännchen, Tassen und Teller) den grauweißen Ton anstatt mit der klassischen braunen Lehmglasur mit einem weißen Gusston zu überziehen. Diesen weißen Ton fand man in den benachbarten Dörfern Bunzlaus, welcher kaolinhaltiger Qualität ist und ohne weitere Zugabe von Stoffen, einfach nur fein zermahlen, verwendet wird.
Um der immer größer werdenden Konkurrenz durch große Steingutfabriken zu begegnen, wurde durch die Töpferfrauen das "Schwämmeln" erfunden. Hierbei wird mittels eines Schwamms Farbe auf die kalten und ungebrannten Keramikerzeugnisse aufgetragen. Anschließend wird das Geschirr mit der durchsichtigen Feldspatglasur überzogen und mehrere Tage zur Lufttrocknung trocken gestellt. Erst nachdem die Ware ausreichend getrocknet ist, kann sie im Ofen zu Steinzeug abgebrannt werden. Als Farben wurden Blau, Grün, Schwarz und verschiedene Brauntöne verwendet, welche noch heute viele Dekore der Bunzlauer Keramik prägen.
Auch heutzutage wird diese handwerklich anspruchsvolle Arbeit fast ausschließlich in Bunzlau von Frauen vorgenommen, welche mehrere Jahre an dieser Technik geschult werden müssen, bevor sie die Qualität 1A verzieren dürfen und können.
In der nächsten Zeit entwickelten sich durch die Konkurrenz der Töpfereien untereinander verschiedenste Dekore, die mittels Schwämmeln auf das Geschirr aufgetragen wurden. Das verbreitetste und von allen Töpfereien angebotene Dekor nennt sich "Pfauenauge" und wurde mit den ersten Elefantenohrschwämmen, die sich durch ihre hohe Dichte besonders zum Schwämmeln eignen, aus Persien importiert. Das Dekor Pfauenauge entspricht dem heutigen Dekor 8.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verzeichnete der Absatz von keramischem Geschirr einen trastischen Einbruch. Dies führte Rudolf Simon (ein gut betuchter Bürger von Naumburg um 1900 [4.]) auf die Industrialisierung mit ihren sehr günstigen emaillierte Eisenwaren und die günstiger herzustellende Steingut-Gießkeramik, sowie nicht zuletzt auf das langsame Verschwinden von Jahrmärkten zurück. Denn die fliegenden Händler mit ihren Karren waren die größten Abnehmer der Buzlauer Keramik und verkauften diese auf ihren Reisen durch das Land, wo sie Jahrmärkte und große Feste besuchten und die Ware feil boten.
Nur der Verkauf auf benachbarten Märkten bot weiterhin die Möglichkeit, größere Mengen abzusetzen. Um diese Märkte zu erreichen, mussten die PackerInnen mühselig ihr Sortiment auf große Pferdewagen laden, welche von bis zu 4 Pferden gezogen wurden, um das nicht zu unterschätzende Gewicht zu bewegen.
Schon damals waren, neben den Töpfern und den Frauen die schwämmelten, tüchtige und sauber arbeitende PackerInnen gefragtes Fachpersonal. Sie schichteten und verstauten die Ware auf den Wagen unter Hinzunahme von Weizenstroh, was häufig zum Transportschutz des Geschirrs und der bis zu 50 Liter fassenden Gefäße eingesetzt wurde. Nur wenn diese ordentlich gearbeitet haben, kam die Ware heil auf den Märkten an. Der Lohn, den sie für ihre Arbeit erhielten, war damals schon ein Tariflohn, reichte aber meist gerade nur zum Leben.
Um von dem hohen Innovationsdruck, welche die Konkurrenz auslöste, nicht abgehangen zu werden, schuf die Stadt Bunzlau gemeinsam mit dem preußischen Handelsministerium die "Königliche Keramische Fachschule Bunzlau", die im November 1897 [5.] zu unterrichten begann.
Zu den Hauptaufgaben der Fachschule Bunzlau gehörten neben der Ausbildung des Nachwuchses auch die kostenlose Beratung der noch ansässigen Töpfereien sowie die Erforschung neuer Arbeitsprozesse und Materialien in einem extra dafür eingerichteten chemischen/keramischen Labor. Weiterhin unterhielt die Fachschule - neben dem obligatorischen Lehrgebäude mit Klassenräumen - mehrere Werkstätten und ein Brennhaus.
In der Königlichen Fachschule wurden bis 1917 insgesamt 331 Schüler aus allen Schichten der Bevölkerung ausgebildet. Im Jahr 1919 wurde dann aus der Königlichen Fachschule eine Staatliche Keramische Fachschule, die über die komplette Zeit hinweg (bis 1925) von Dr. Pukall geleitet wurde. Die Fachschule sollte bis zu ihrer Schließung infolge des zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 mehrere Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Keramikwaren hervorbringen.
[1.] Töpferei in Schlesien - Bunzlau und Umgebung - Kristine Späth - 1979 - Seite 11
[2.] Töpferei in Schlesien - Bunzlau und Umgebung - Kristine Späth - 1979 - Seite 9
[3.] Töpferei in Schlesien - Bunzlau und Umgebung - Kristine Späth - 1979 - Seite 10
[4.] Töpferei in Schlesien - Bunzlau und Umgebung - Kristine Späth - 1979 - Seite 15
[5.] Töpferei in Schlesien - Bunzlau und Umgebung - Kristine Späth - 1979 - Seite 22